Mit fotografie habe ich schon solange wie ich zurückdenken kann zu tun gehabt. In meiner Kindheit gab es Agfaklick und später Polaroid. Ende der 90ziger habe ich mir dann die erste Canon EOS 300 analoge Spiegelreflex gekauft, mit 2 Wechselobjektiven, um für Freizeit und Urlaub gerüstet zu sein. Mit dem 18-55mm und einem 75-300 hatte man schon einen guten Zoombereich. Naja, wenn ich ehrlich bin, hat es nicht zu viel mehr, als Urlaubsknipserei gereicht – und das lag nicht an der Kamera. Anfang dieses Jahrtausends sind dann noch diverse billige Digitalkameras dazugekommen, mit denen ich fotografisch recht anspruchslos Motorradtouren und viele Bilder aus meinem damaligen Berufsleben als Fernfahrer festgehalten habe und mir die teuren Spiegelreflexkameras einfach zu teuer waren, überall mit hinzunehmen. Irgendwann wurde aus Knipsen das Hobby Fotografie.
2007 hat mich mein Schwiegervater mehr oder weniger dazu überredet, die analoge Canon gegen eine EOS 300D einzutauschen. Die Ergebnisse der fotografie waren damit zwar ganz gut damit, aber der Bringer war das nicht. Auch hatte ich damals null fotografische Grundkentnisse, um überhaupt etwas Brauchbares aus den Bilder heraus zuholen. 2007 hatte ich auch das Glück, vom Triumph Motorrad Internetforum, in dem ich recht aktiv war, beim 1000Km Rennen am Hockenheimring als Fotograf eine Akkredierung zu bekommen. Wow, ich mit meiner Knipse und völlig ahnungslos zwischen professionellen Motorsportfotografen – damit war ich angefixt besser zu werden und meine Interesse an Motorsportfotografie und normaler fotografie wurde geweckt. Auch habe ich damals angefangen mir Gedanken über bessere Bilder und Bildgestaltung zu machen, auch wenn das meist wegen Zeitmangel trotzdem nichts wurde.
2010 habe ich die gute alte 300D dann gegen eine EOS 500D getauscht und angefangen Bilder im RAW Format aufzunehmen und mich mehr mit Bildbearbeitung auseinander gesetzt, um mehr aus den Bildern heraus holen zu können. Auch habe ich mit der 300er mein uralt 18-55mm gegen ein EF18-135 IS USM Objektiv für die 500er getauscht. Der Unterschied war auf meinen Bildern deutlich zu sehen. Auch habe ich das olle EF75-300 nicht mehr eingesetzt und irgenwann verkauft. Wenn ich ein besseres, langes Zoom brauchte, habe ich das EF 70-200F4 IS USM vom Schwiegervater bekommen. Das hat mich richtig weit gebracht, jedenfalls in Anbetracht der Bildqualität. Besonders bei meinem zweiten Einsatz 2010 als akkredierter Fotograf beim 1000Km Rennen auf dem Hockenheimring bekam ich schon recht gute Bilder hin. Nicht zuletzt dadurch, das mir die professionellen Fotografen auch hier und da mal einen Tip gegeben haben. Hier war mir dann auch recht schnell klar, das es wohl bald Zeit wird über eine semiprofessionelle Kamera nachzudenken.
2011 habe ich die Chance genutzt und mir eine gute junge gebrauchte EOS 50D zugelegt und die 500D abgegeben. Aber, wenn ich ehrlich sein soll, hatten sich meine Bilder dadurch in keinster Weise verbessert und ich war etwas enttäuscht davon. In diesem Jahr habe ich mir auch Adobe Lightroom 3 gekauft und angefangen, mich noch mehr mit Bildbearbeitung auseinander zu setzen. Das von Canon mitgelieferte Programm Digital Photo Professional ist zwar nicht das Schlechteste, aber die Bedienung sagt mir gar nicht zu.
2012 habe ich das 28-135 Objektiv gegen ein EF-S 17-55 2,8 IS USM getauscht und auch das Leihen des 70-200L F4 war ich leid, so das ich mir ein 70-300L 4,0-5,6 IS USM neu zugelegt habe. Wow, jetzt schlug die Enttäuschung in Begeisterung um als zusehen war, das es mit meinen Bildern und auch Fähigkeiten besser wurde. Auch die Bildbearbeitung ging mir leichter von der Hand, da ich langsam anfing die RAW Bearbeitung zu verstehen. In diesem Jahr habe ich auch wieder damit angefangen Motorsportfotografie zu betreiben. Die Möglichkeit zur Motorsport fotografie habe ich in 35 Km Entfernung am Padborg Park, wo man mir bei privaten Veranstaltungen gerne den Zutritt auf die Strecke gewährte, um zu fotografieren. 2012 war auch das Jahr, wo ich nach über 20 Jahren im internationalen Verkehr meinen gelernten Beruf aufgegeben habe und als ungelernter Malocher in eine Fabrik ging, um mehr oder besser gesagt, überhaupt mal Freizeit und Freizeit für fotografie zu haben.
2013 wollte ich dann definitv mehr und habe mir einen Traum erfüllt und mir eine Canon EOS 5D Mark III mit 24-105 F4 IS USM Kitobjektiv gekauft. Tolle Allroundkamera. Das war für mich die perfekte Nachfolgerin zur 50D, auch wenn die Kameras nicht in denselben Klassen rangieren. Mit der 5D habe ich angefangen zu lernen, wie wichtig Zeit und Blende einzusetzen sind, und auch wie man den Autofokus richtig bedient, damit er für einen arbeitet. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich hauptsächlich nur noch Motosport am Padborg Park fotografiert und schwerpunktmässig fast nur Motorräder von Bekannten und Freunden. Das gute 70-300L habe ich gut verkauft bekommen und mir ein EF 70-200L II IS USM mit 1,4III und 2,0III Extender angeschafft. Wobei der 2,0 schon leicht sichtbare Qualitätseinbußen hatte und auch die Performance des Autofokus deutlich langsamer war. Im Großen und Ganzen war das 70-200II mit den Extendern an der 5D III schon echt geil.
2014 hatte ich mir einen Fototisch von Kirschner angeschafft, um etwas Produktfotografie im Winter zu machen. Für ausreichend Licht hatte ich mich für Lichtformer für meine Canon Systemblitze entschieden, aber sehr schnell lernen müssen, das das nicht wirklich optimal war. Also habe ich ein Fotoworkshop für Studiobeleuchtung besucht, um die Grundlagen von einem Studioblitzsystem zu verstehen. Direkt nach dem Fotoworkshop habe ich die Systemblitze und Lichtformer allesamt verkauft und mir ein Einsteigerset von Elinchrom mit 3 kleinen Studioblitzen angeschafft. Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht und ich habe es keinen einzigen Tag bereut vernünftige Blitze angeschafft zu haben. Und ich habe halt die Möglichkeit das System zu erweitern und auch gibt es massenhaft Lichtformer in allen Preisklassen. Ende 2014 habe ich mir für Unterwegs noch eine kleine unscheinbare Canon G1x Mark II angeschafft. Die nimmt ebenfalls Bilder im RAW Format auf und passt auch noch gut in eine Jackentasche und ist ein kleiner idealer Begleiter, wenn man keine Lust das, die riesige Spiegelreflexzeug mitzuschleppen.
2015 wollte ich mehr Autofokuspower und auch mehr Brennweite, das war für mich der Grund auf eine Canon EOS 7D Mark II zu wechseln, die durch den Crop Sensor eine Änderung der Brennweite um den Faktor 1,6 hat und auch sollte die 7D II besser und schneller mit den neuen Objektiven der Serie II von Canon funktionieren, davon ist allerdings nicht wirklich viel zu merken. Hauptsächlich setze ich die 7D beim Motorsport ein, aber auch Allgemeines fotografieren wie z.B. Urlaub oder auch eine Musikveranstaltung wurde wieder mehr. Das 24-105L F4 von der 5D III war zwar gut, aber im unteren Brennweitenbereich eindeutlich zu lang, so das ich mir wieder ein EF-s 17-55 2.8 kaufte. Nur war dies deutlich schlechter als das Erste, was ich hatte und ich hatte nicht sonderlich viel Spaß dabei, es einzusetzen. In diesem Jahr wollte ich auch gerne ein paar Bilder verkaufen, scheiterte aber an den verwöhnten Möchtegernvollprofies, die sich kaum ein Motorrad leisten können, aber Forderungen an den Fotografen stellen und hinterher eh nichts kaufen, da 2 Euro einfach unrealistisch und zuviel sind. Das ging dann soweit, das ich mich etwas erregt habe und kurzerhand alles abgesagt hatte und die Fotografie bei privaten Veranstaltern komplett eingestellt habe. Sollen doch die Klugscheißer selbst fahren und fotografieren… 2015 bekam ich auch die Möglichkeit vom Padborg Park mich bei den wenigen offiziellen Rennen als Pressefotograf akkredieren zu lassen und bekam so Zutritt zu den richtigen Motorsportveranstaltungen. Und siehe da, so ganz ohne finanziellen Gedanken, machte mir das Fotografieren wieder Spaß. 2015 wurde auch eine neue Rennklasse in Dänemark eingeführt. Die Danish Supertourisme Turbo (DST), wo der Besitzer vom Padborg Park als Promoter hintersteht, genau wie bei dem beliebten Legends Car Cup.
Auch hat ein großer Aachener Fotohändler ein Weihnachtskalender online gehabt, an dem jeden Tag ein paar wirklich gute Angebote zu ergattern waren. Das war die perfekte Möglichkeit mir wieder eine Vollformatkamera anzuschaffen, für Studiofotografie mit guten Iso Eigenschaften und Tabletop Musikkonzerte und andere schlecht beleuchtete Veranstaltungen. Mein EF-S 17-55 war ja nicht vollformattauglich, also habe ich mir ein EF 50 1,4 mitbestellt, da ich schon lange scharf auf eine lichtstarke Festbrennweite war. Eine so miese Linse war mir bis dahin noch nicht untergekommen… So das diese nach wenigen Tagen und ein paar Testfotos später zurückging an den Händler und ich mir ein Sigma 35 Art bestellt habe. Unglaublich, was Sigma mit der neuen Art Serie an scharfen Objektiven hat, das 35 Art ist an der 6D selbst bis in die Ecken knackscharf und wurde schnell zu meiner Lieblingslinse. Aber auch das 70-200 II funktioniert richtig gut an der Canon EOS 6D, die jetzt mein Fotogedöns erweitert.
2015 habe ich auch mit Konzertfotografie begonnen. War eigentlich leichter als gedacht, ich habe einfach die dänische Coverband The Scandinavien Pink Floyd über Facebook angeschrieben und gefragt, ob ich bei deren Konzert fotografieren dürfe. Kurz und knapp – ja, natürlich, solange ich keine anderen Gäste störe und Blitzen wäre verboten. Super, was will ich mehr. Das war auch mein Gedanke zu fotografieren, wie man es als Zuschauer wahrnimmt. Später habe ich dann angefangen einige lokale Bands, die ich persönlich gut kenne, ab und an fotografisch zu begleiten, was mir immer noch Spaß macht.
2016 Habe ich angefangen mein Fototisch mehr und mehr für Makro Fotografie und Focusstacking Projekte einzusetzen. Auch für meine Elinchrom Blitzanlage habe ich mir noch diverse Lichtformer und Filter angeschafft. Als Software setze ich beim Focusstacking Helicon Focus ein, mit dem ich recht gute Ergebnisse bekomme. Mein Lightroom 3 habe ich auf Lightroom 5 upgegradet und mir zusätzlich noch Photomechanic 5 angeschafft, um die vielen tausend Motorsportbilder im RAW Format schneller sortieren zu können, wo Lightroom wirklich sehr langsam ist, zumal alle Bilder erst importiert werden müssen. Da ist Photomechanic eine ganz andere Hausnummer, öffnen und auch zoomen geht irreschnell, so das die unscharfen Bilder gelöscht werden können, bevor sie mühsehlig in Lightroom importiert werden.
2017 kam aufgrund vieler positiver Inernetforenberichte noch ein 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM Contemporary dazu, um mein 70-200 II zu erweitern. Auf Grund des hohen Gewichtes und auch der Größe des Sigma Sport Models habe ich mich für das nicht wasserfeste Contemporary entschieden, zumal ich bei Schietwetter eh nicht draußen fotografieren mag. Auch habe ich für Landschaftsfotografie von Rollei ein Carbon Solid Rock Beta Stativ und rechteck Einsteckfilter gekauft. Ich hatte zwar keine Ideen, wo und was ich damit will, aber da wird sich schon was finden. 2017 hatte ich auch angefangen mit verschiedenen dänischen Motorsport Onlinemedien etwas enger zusammen zu arbeiten, wobei sich schnell herausstellte, das ich mit den Jungs von Motorsporten.dk sehr gut zurecht komme und ich dort auch einige Galerien mit kleinem Bericht veröffentlichen kann. Ende des Jahres hatte ich noch ein paar Absprachen mit Teams und Fahrern, wo ich Teamfotograf wurde, die auch mein Logo auf das Fahrzeug bekommen, was mich sehr stolz macht. Kurz vor Weihnachten kam dann noch das Angebot für die Danish Superturisme und Legend Cars als Klassenfotograf… Mein höhepunkt in der Semiprofessionellen fotografie.
2018 hatte ich das erste Mal im März im Urlaub auf Gran Canaria mein Stativ und auch die neuen Rechteckfilter mit dabei. Der März bietet sich dafür gut an auf den Kanaren, da nach dem “Winter” dort alles viel grüner und saftiger ist, als im Herbst. Mit der 6D und dem 100mm Objektiv sind schon ein paar beeindruckende Panoramen dabei entstanden. Auch das Rollei Solid Rock Beta Stativ steht selbst am Arsch der Welt bei mäßigem Wind noch bombenfest und ist auch sehr angenehm einzustellen, kein Vergleich zu meinem billigen Manfrotto 055 vorher. Jetzt habe ich auch den Entschluss gefasst die fotografie von Motorsport am Ende der Saison Mitte Oktober zu beenden, um mehr Zeit für mich, Freunde und Familie zu haben.
2019 habe ich dem Motorsport tatsächlich den Rücken gekehrt und angefangen mich neu zu orientieren und auszurichten. Auch hatte ich schon länger mit dem Gedanken gespielt, einen fotografischen Systemwechsel zu machen, da ich seid längerem mit Canon und deren Programm, sowie die fehlenden Innovationen nicht mehr wirklich gut finde. Auf spiegelose DLSM Kameras habe ich schon länger geschielt, besonders das Sony Angebot finde ich immer besser. Jetzt im Sommer, nachdem klar war, das mir aus verschiedenen Gründen wenig Zeit für Motorsport bleibt, habe ich mein gesamtes Canon Equipment verkauft und bin auf Sony umgestiegen. Eine A7III mit dem 24-105mm G Objektiv ersetzt fast mein gesamtes Canon Gedöns. Nur das Sigma 150-600c mit Canon Bajonett ist geblieben und funktioniert recht gut am Sigma MC11 Adapter. Die Sony ersetzt bei mir die 6D, 7D II und G1xII, und bietet noch viel mehr Möglichkeiten zum Einstellen, als es meine Canon zusammen konnten. Die EOS R hatte ich in Hamburg kurz in der Hand, ist aber für mich als Allroundkamera überhaupt keine Alternative, auch an der Canon müsste ich das Sigma am Adapter betreiben. Ebenfalls nicht so gut wie eine native Lösung und was Canon für die neuen R Linsen aufruft, ist mir deutlich zu teuer fürs reine Hobby fotografie.
2020 ist nicht so viel Veränderung gewesen wie in 2019. An Objektiven habe ich noch ein 90mm Makro von Sony angeschafft, da das gewünschte ältere Sigma 150mm Makro nicht zuverlässig am MC11 Adapter funktionieren wollte. Für unsere Nordamerika Reise habe ich mich endlich durchringen können ein Ultraweitwinkel anzuschaffen. Zwar sind wir nicht nach Nordamerika gekommen, aber für unsere Ostdeutschland Reise war ich echt froh das 16-35f4 von Sony angeschafft zu haben. Da ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit Sony bin, habe ich am Black Friday noch meine A7III gegen eine A7rIII eingetauscht.