Vor genau 125 Jahren wurde der Nord Ostsee Kanal eröffnet, der damals noch Kaiser Wilhelm Kanal hieß. Bedanken können wir uns beim ehemaligen Reichskanzler Otto von Bismarck, der den Bau angeraten hatte, wenn auch mit etwas Trickserei. Wenn man bedenkt, das damals zig tausende Arbeiter aus ganz Europa malochen mussten mit einfachsten Mitteln, ohne auch nur Ansatzweise den technischen Fortschritt, wie wir ihn heutzutage kennen, ist es um so erstaunlicher, das der Kanal in nur 7 Jahren gebaut werden konnte und das Budget nicht überschritten wurde.
Auf dem Weg nach Grünental hörten wir im Radio, das heute der Geburtstag des Kaiser Wilhelm Kanals sei und leider, durch die niedrigen Kraftstoffpreise durch Corona viele Schiffe, statt durch den Kanal lieber den langen Weg über Dänemark nehmen. Trotzdem fand ich, das wir einige schöne Schiffe zu sehen bekamen. Die Feierlichkeiten wurden wegen Corona auf das Jahr 2021 verschoben. Uns hat erstaunt, das so wenige Menschen am Kanal unterwegs waren, an diesem traumhaften Sommersonntag.
So wie wir den Nord Ostsee Kanal heute kennen musste allerdings von 1907 bis 1914 noch einmal Hand angelegt werden und massiv erweitert werden, da er damals schon zu klein war und der technische Fortschritt die Schiffe irre schnell wachsen ließ. Ich wage zu bezweifeln, das heutzutage so ein Bauwerk noch möglich sei, wenn man die letzten größeren Bauwerke in Deutschland so sieht, wie z.B. die Elbphilharmonie oder der Berliner Flughafen, bekomme ich um so mehr Respekt vor der einstigen Ingenieurskunst. Der NDR hat hierzu auch eine tolle Dokumentation gemacht in Spielfilmlänge, sehr informativ und gut anzuschauen.
Unser Weg führte uns heute von Grünental Richtung Osten. An der Fähre bei Breiholz haben wir einen kleinen Currywurststop eingelegt und sind dann noch bis zur Lotsenstation Rüsterbergen weitergeradelt. Auf dem Weg dahin empfiehlt es sich einmal 100 Meter Landeinwärts zu schauen und beim Flughafen Rendsburg Schachtholm ein paar Flugzeuge bei einer Hopfenkaltschale zu gucken. Bei der Lotsenstation hatten wir Glück, das kurz nach uns das Containerschiff Elbsailor aus Brunsbüttel kam und ein Lotsenwechsel anstand, warum Glück? Na, weil wir so am richtigen Ufer standen und das einmal live sehen konnten. Das Ufer haben wir diesmal nicht gewechselt mit einer der vielen Fähren, denn alles was wir wollten war auf der Südseite und auf alle Fähren hätten wir etwas warten müssen. Ausserdem mit Maske rauf und runter hatten wir auch wenig Lust.
Auf dem Rückweg nach Grünental legten wir unter anderem noch eine kleine Pause bei der Mündung der Haller Au ein, wo wir zwei Pärchen trafen, die mit dem Kanu über die Haller Au gekommen sind, klang auch sehr interessant eine solche Tour und was die zu erzählen hatten. Eines der Mädels ist dann noch ne runde Schwimmen gewesen. Respekt, da wäre mir das Wasser mindestens 10 Grad zu kalt für gewesen… Am Ende hatten wir dann eine wunderschöne Tour über 55 km in 6 Stunden am NOK und einige Schiffe gesehen. Zwei helgoländer Börteboote zum Kanalgeburtstag auf Spendentour im NOK für Krebskranke trafen wir auch noch, Daumen hoch für diese Aktion.
Kaiser Wilhelm