Mein neues Winter- und Schietwetterprojekt für den Fototisch. Tropfenfotografie oder TaT, wie es richtig heißt, Tropfen auf Tropfen. Dafür habe ich mir den Mops Splash V2 gekauft, das ist zwar nicht das Optimalste, aber für hin und wieder, denke ich, ist es eine sehr gute Lösung, die auch nicht zu viel Geld kostet. Für 129 € gab es im Rollei Shop den Splash V2, dazu noch ein Verlängerungskabel zur Kameraauslösung für 20 € und das technische Equipment war gegeben. Mein Fototisch musste ich etwas erweitern und flexibel umbaubar machen, was deutlich mehr gekostet hat, aber das hatte ich vorher schon vor. Am aufwendigsten war es, eine 50 x1 00 cm große Auffangwanne zu bauen mit 4 cm hohen Rändern. Das war etwas Bastelarbeit, nachdem ich die 4 mm Plexiglasplatten aus dem Baumarkt geholt hatte. Noch ein paar 1 mm dicke durchsichtige Seitenwände als Spritzschutz in 50 x 100 cm und am Ende eine durchsichtige und eine opake Milchglasplatte als Spritzschutz und fertig ist der Tropfenaufbau.
Den Mops Splash regelt man über eine App mit dem Smartphone oder einem Tablet, das funktioniert eigentlich sehr gut. Die Tropfengröße, Tropfenanzahl und die zeitlichen Verzögerungen zwischen den Tropfen sind recht leicht in Milisekunden zu verändern, auch die Zeit, wann die Blitze ausgelöst werden sollen. Ich war sehr überrascht, welchen Unterschied die Blitzzeit von 300 Millisekunden nach dem zweiten Tropfen oder 310 Millisekunden ausmachen. Je nach Einbauhöhe des Splash und dem Gefäß, in den man die Tropfen formen möchte, braucht man schon ziemlich viele Versuche bis das erste Mal ein halbwegs vernünftiges Bild produziert wird. Mit einer Tropfenfallhöhe von 50-60 cm komme ich ganz gut hin, zumal meine Sony a7rIII nicht die schnellste Kamera ist beim Auslösen. Der Mops löst meine Kamera direkt beim Starten der Tropfen aus, bevor der erste Tropfen kommt, beziehungsweise der Mops öffnet den Verschluss. Dann wird die Kamera auf Bulb gestellt und der Mops macht am Ende den Verschluss auch wieder zu, nachdem geblitzt wurde. Tropfenfotografie ist Highspeed, hier wird im Dunkeln gearbeitet und das Bild nur über die Blitze belichtet. Hierzu hab ich mir 2 Godoy tt685s mit X2t Sender angeschafft. Die Blitze schaffen bei einer Leitzahl von 60 immerhin 1/128 Abbrennzeit, was schon sehr schnell ist und einer Belichtungszeit von ca. 1/20000 – 1/30000 entspricht. Das größte Problem beim Einsatz mit 2 Blitzen ist für mich das Problem mit den Doppelbelichtungen, ein Filter vor dem Blitz, eine Durchlichtplatte oder einfach ein spiegelnder Untergrund machen mir schon etwas zu schaffen.
Am ersten Tag habe ich noch mit klar Wasser probiert und geübt, um überhaupt erstmal was hinzubekommen. Der Miops Splash V2 ist zwar ganz gut bedienbar, doch muss man erst einmal begreifen, wie das überhaupt funktioniert. Aus 300 Bildern habe ich wenigstens 5 bekommen die Mut zum weitermachen machen. Am zweiten Tag ging es schon deutlich besser, diesmal habe ich auch mit Guarkernmehlwasser und Lebensmittelfarbe experimentiert, welches mein Schwiegervater mitgebracht hatte. Der Anfang ist gemacht, mal sehen wie weit ich diesen Winter komme… Auf jeden Fall ist das sehr spannend was man fotografiert, kein Bild ist wie ein anderes. Die Ergebnisse sind zwar relativ gut wiederholbar, sofern man nichts ändert, aber weder die Wassersäule noch die Schirme oder Hüte sind gleich. Mit einer helfenden Hand habe ich viel gelernt und erfahren über Tropfenfotografie, echt gut wenn man jemand hat oder kennt der damit schon seit vielen Jahren arbeitet.
Nach dem zweiten Tag ist vor dem dritten Versuch, es fing damit an, das ich angefangen habe mir ein paar Gläser, Tassen, Flaschen, Teller und sonstige Behältnisse zusammen zu suchen, die sich für Tropfen eignen. Auch ein Einkaufsbummel in einem Großmarkthandel war recht ergiebig. Guakernmehl, Lebensmittelfarbe, verschieden große Messbecher, Brennspiritus, Filtrierbehältnis und andere Kleinigkeiten konnte ich dort finden. Somit stand dem ersten eigenen Anmischen von Tropfflüssigkeit nichts mehr im Wege. Anleitungen finden sich dazu einige im Internet, googelt mal nach „Nimmervoll“, dort ist das wirklich toll beschrieben. Bei der Farbe ich ich mich erst einmal für flüssige Lebensmittelfarbe entschieden, das geht leichter zum Mischen im Miopswasservorratsbehälter und auch im Tropfbehältnis. In das Tropfbehältnis kommt übrigens reines Wasser, wenn man dort Guarkernmehlwasser rein macht, ist das so dick, das man keine brauchbare Säure mehr hinbekommt. Auch wenn man in einem kleinen Behältnis zuviel Tropfenflüssigkeit reingestopft hat, wird die Wassersäule kleiner und zäher, dann sollte man das Wasser wechseln. Nach 5 Stunden im Studio, knapp 300 Bildern, habe ich fast 50 brauchbare Bilder bekommen. Nach dem Bearbeiten, welches sehr aufwändig ist und 3 Stunden gedauert hat, sind am Ende noch 12 Bilder übrig geblieben, damit bin ich mehr als zufrieden. Es macht mir unglaublich viel Freude, besonders, wie vielfältig die Ergebnisse sind erstaunt mich immer wieder aus Neue. Jedes Bild ist definitiv ein Unikat.