Dieses Jahr haben wir uns sehr kurzfristig wegen Corona entschieden nach Dänemark zu fahren. Es wurde eine tolle Rundreise von Bornholm, Møn, Nordjylland, Lille Vildmose, Djursland und Århus. Dänemark war zwar sehr weit hinten, eigentlich nicht vorhanden, auf unserer Wunschliste der Reiseziele. Aber die Corona Pandemie hat uns wieder einmal gezwungen, unsere Pläne ein paar Mal zu ändern und erst unmittelbar vor Antritt der Reise, ein Reiseziel auszumachen. Im Januar war uns schon klar, das wir auch dieses Jahr nicht unsere geplante New York – Niagara Fälle – Toronto Reise antreten werden können, wollen oder möchten. Also haben wir schon im Januar angefangen uns Gedanken zu machen, auf Grund des super Urlaubs, den wir letztes Jahr hatten Ostdeutschland statt USA.
Bei dem Anbieter in Harrislee, wo wir letztes Jahr kurzfristig ein Roller Wohnmobil günstig bekommen hatten, mussten wir feststellen, das man dort anscheinend aus dem Erfolg vom Verleih gelernt hat, das man wohl beliebig an der Preisschraube drehen könne, nach Lust und Laune. Jedenfalls sollte ein kleineres Fahrzeug dieses Jahr deutlich mehr kosten, so das wir uns entschieden haben, woanders zu gucken, denn für ein Kassengrundgestell 135 € am Tag zu geben, steht außer Frage. Dazu kommt noch, das für die notwendige Ausstattung wie Geschirr, Campingstühle und Tisch noch extra bezahlt werden soll, sowie noch blöde, feste und unflexible Mietzeiten, das war für uns ein No-Go. Fündig geworden sind wir in Heide bei ((Wohnmobile-Nordsee)LINK), wo wir ein wirklich tollen, fast schon luxuriösen Euro-Mobil PRS720EB leihen konnten für 17 Tage. Der Preis lag nur minimal über dem, was wir in Harisslee hätten bezahlen sollen, aber dafür halt ein 7,5 m langes vollausgestattetes Wohnmobil, mit allem erdenklichen Zubehör inklusive. Und anstatt die E-Bikes hinten am Heck auf den Träger setzen zu müssen, passten diese in die Garage an den dafür vorgesehenen Halter, so daß die Fahrräder drinnen standen, geschützt vor allen Umwelteinflüssen und langen Fingern. Perfekt. Auch die Kommunikation mit dem Verleiher war unkompliziert und entspannt. Eine Woche vor Beginn des Urlaubs konnten wir den Reiseantritt um einen Tag verlängern und das Wohnmobil dementsprechend einen Tag früher abholen und unseren jetzt 17 tägiger Urlaub beginnen.
Das war super, denn so konnten wir ein 99 Kronen Angebot der Fährlinie Bornholmslinjen für eine Abfahrt am Montag Mittag von Ystad nach Rönne annehmen und eine Woche später auch wieder für 99 Kronen zurückfahren. Das passte uns besonders gut, denn die Fährverbindung von Bornholm nach Warnemünde war wegen der Coronarestriktionen vorübergehend eingestellt worden und die letzte Möglichkeit von Køge aus zu fahren, war über Tage ausgebucht. Nach Dänemark sind wir eigentlich nur auf Grund der Corona Pandemie gekommen, denn wir als Schleswig-Holsteiner durften ab Mitte Mai, genau wie Vollgeimpfte, ohne Quarantäne Bedingungen einreisen. Eigentlich wollten wir in Deutschland bleiben, nach Hessen, dann weiter nach Rheinland-Pfalz und einen Schlenker über das Saarland und zum Ende eine zu Radwegen umgebaute stillgelegte Bahnstrecke im Ruhrpott besuchen. Zwei Fotofreunde, die in der Moselregion leben, haben uns jedoch dringend vor der Region gewarnt, da es dort wohl schon abartig voll sei. Einerseits verständlich, den Rheinland-Pfalz hat als einziges Bundesland keine Testpflicht für Touristen in Deutschland und viele andere Bundesländer waren immer noch geschlossen. Also ab nach Dänemark, da konnten nur vollgeimpfte Deutsche oder Schleswig-Holsteiner Urlaub machen zu diesem Zeitpunkt und die Dänen selbst machen erst im großen Stil in den Schulferien Urlaub, also massig Platz für uns. Gesagt, getan, also ab nach Dänemark. Die Planung der Wunschziele war recht einfach, ich arbeite seit Anfang der 90ziger in Dänemark. Bis 2010 arbeitete ich als Kraftfahrer, so das ich sagen kann, das ich mich recht gut auskenne und viele Ziele wusste, wo es uns gefallen könnte und was ich als LKW Fahrer nicht richtig sehen, erleben oder besuchen konnte. Viele gute Vorschläge bekam ich auch von meinen Arbeitskollegen. So erwähnte mein Chef, das er Bornholmfan sei und die Vorschläge Møn und Grenen bei Skagen kamen von meinen Kollegen. Das Naturschutzgebiet Lille Vildmose kenne ich aus vielen Fotoforen und Bildern einiger bekannter wildlife Fotofreunden.
Tag 1: Am Sonntag späten Nachmittag konnten wir das Wohnmobil in Heide abholen. Da wir ja nach Dänemark wollten, sind wir direkt nach Hause zum einräumen der Urlaubsutensilien. Gegen 20 Uhr waren wir damit fertig, hatten zu Abend gegessen und haben uns auf den Weg Richtung Bornholm gemacht. Den negativen Coronatest hatten wir morgens schon erledigt. Diesen brauchten wir, um nach Dänemark einzureisen und auch für Schweden, denn durch Schweden hatten wir eine kurze Transitstrecke von Malmö nach Ystad. Da wir hierfür die dänische Transitregelung nutzen wollten, statt einen neuen Test zu machen, sind wir an diesem Tag nur noch bis kurz vor Kopenhagen gefahren und haben uns einen kleinen Parkplatz direkt an einem Ostseestrand gesucht. Einer der Vorteile, wenn man sich als LKW Fahrer gut auskennt. Highlight des Tages: Ein wirklich tolles Wohnmobil zur Miete abgeholt und das alles bestens geklappt hat.
Tag 2: Wow, im Euro-Mobil sind die Betten aber eine andere Nummer als im günstigen Roller, auch haben wir uns mit den Erfahrungen aus dem Vorjahr sehr schnell und gut zurechtgefunden in diesem tollen Wohnmobil. Nach einer ruhigen Nacht sind wir gegen 9 Uhr gemütlich aufgebrochen, um über Schweden nach Bornholm zu kommen. Die Fährfahrt klappte super und wir hatten ganz vorne auf der riesigen Katamaranfähre einen guten Platz gefunden für die eigentlich kurze Überfahrt, die durch technische Probleme allerdings doch fast 2 Stunden dauerte. Am späten Nachmittag sind wir dann wohlbehalten als Erstes von der Fähre gerollt und hatten freie Fahrt zu einem großen Parkplatz am Hammerhavn, unweit von der bekannten Schlossruine Hammershus. Wir sind dann noch etwas Spazieren gewesen in der näheren Umgebung des kleinen Hafens und haben die Ruhe genossen. Geparkt haben wir ca. 10 m von der Ostsee entfernt, traumhaft schön hier. Abends noch die Radtour für den nächsten Tag geplant und den Tag mit einem schönen Film und Gin-Tonic ausklingen lassen. Highlight des Tages: Der traumhafte Parkplatz Hammerhavn, 10 m von der Ostsee entfernt und Blick auf die Hammershus Schloßruine.
Tag 3: Nach einer sehr ruhigen Nacht sind wir morgens über einen kleinen, aber sehr interessanten Wanderweg vom Hafen zur Ruine hoch und haben dort gut und gerne zwei Stunden verbracht. Da kaum Touristen unterwegs waren, war das sowas von entspannt, um sich alles anzuschauen und die vielen Informationsschilder zu lesen, das es schon etwas surreal wirkte. Auch der Rückweg über den kleinen Wanderpfad, der sich an der Ostseeküste entlang schlängelt, gab es viel zu sehen und auch soviel tolle Fotomotive….
Mittags sind wir dann auf unsere Fahrräder und haben eine 35 km Tour gefahren. Die Planung selbst habe ich mit Komoot gemacht, bei Komoot hatte ich mich Jahresanfang für das Weltpaket entschieden, die 20 Euro sind definitiv gut angelegt. Die App des Anbieters habe ich auf dem Smartphone, welches jetzt bei mir am Fahrradlenker die Navigation übernimmt und bis auf ein paar kleine Patzer und Unstimmigkeiten hat sie einen guten Job gemacht. Auch wenn es jetzt nicht so weit war, aber die Bergpassagen hatten es teilweise schon gut in sich, den Rest hat der recht kräftige Wind gemacht. Teilweise ging es selbst auf Asphalt nur mit Mühe im ersten Gang vorwärts, so dass wir nach 35 km genug hatten, und ein paar Mal die ursprüngliche Tourenplanung abgekürzt haben. Abends waren wir sowas von kaputt… Nach dem Abendessen und Duschen sind wir noch nach Allinge-Sandvig zum Ver- und Entsorgen gefahren und haben uns dort an den Hafen gestellt zum Übernachten. Auf den riesigen Parkplatz am Meer steht jetzt ein großes Zelt, ein Corona Testzentrum, aber genügend Platz ist noch für uns gewesen. Leider standen wir dort voll im Sturm, ist schon irre, wie man so die Geräusche vom Wind im Wohnmobil wahrnimmt. Wir haben dort zwar nicht so schön idyllisch gestanden, wie zuvor, aber, wir hatten von hier aus eine schöne Radtour geplant. Highlight des Tages: Allerbestes Wetter und ganz wenig Besucherandrang und viel Zeit auf der Hammershus Ruine.
Fahrradtour auf Komoot.de: Hammerhavn – Hasle Sogn Rundtour
Tag 4: Starker Sturm und grau in grau war der Morgen in Allinge-Sandvig. Beim Frühstück fing es dann auch immer wieder leicht zu Regnen an, also alles andere als eine tolle Aussicht für eine Fahrradtour. Wir haben uns dann recht schnell entschieden mit Blick auf die Wetterapp in Richtung Svaneke zu fahren. In Gudhjem war die Sonne wieder zu sehen und in Bølshavn haben wir uns an den kleinen Hafen gestellt und bei einer Tasse Kaffee eine neue Tour ausgearbeitet. Diesmal sind wir Richtung Inland gestartet und sind dank Komoot wieder an vielen interessanten und merkwürdigen Orten vorbeigekommen. Als Highlights waren die runde Kirche von Østerlars, der kleine Stavehøl Wasserfall und der Ort Gudhjem sowieso. Auf dem Rückweg Richtung Bølshavn hatten wir noch genügend Strom in den Akkus, so das wir ein paar Schlenker machten, hier war auch das einzige Mal, das die App nervte. Auch ging das Smartphone aus wegen Strommangel, der Powerpack erwies sich als guter Reisebegleiter und war ab hier ständig mit auf Tour. Kurz vor Bølshavn entschieden wir, das wir noch weiter bis Svaneke fahren und uns dort noch etwas umschauen. Ein toller Ort an den wir später zurückkommen werden. Nach gut und gerne 40 km Radfahren hatten wir einen weiteren tollen Tag verbracht und das Wetter wurde auch immer besser. Die Nacht sind wir dann am kleinen Hafen in Bølshav stehen geblieben und haben die Sonne an diesem traumhaft ruhigen Ort genossen. Highlight des Tages: In Gudhjem wollte ich nur schnell ein Foto von der schicken Mühle machen, der Besitzer der zufällig um die Ecke kam, lud uns ein zu einer Besichtigung, obwohl die Mühle noch geschlossen ist und gerade zu einer Attraktion umgebaut wird. War riesig nett von Ihm. Er dachte, wir wären Festlanddänen und ich dachte er wäre Kopenhagener, so kann Sprache und Dialekte täuschen 🙂
Fahrradtour auf Komoot.de: Bølshavn – Gudhjem – Svaneke Tour 1
Fahrradtour auf Komoot.de: Bølshavn – Gudhjem – Svaneke Tour 2
Tag 5: Heute morgen sind wir mitten auf die Insel gefahren und haben bei Almindingen einen tollen Parkplatz gefunden, von wo aus wir unsere heutige Radtour starten. Die Tour führt uns hauptsächlich durch bewaldetes Gebiet und Naturschutzgebiete. Wir sind auf den Aussichtsturm Rytterknægten bei allerbestem Wetter und konnten in Ruhe die Aussicht genießen und sind dann weiter zu einer Rundtour in den Naturschutzgebieten im Umkreis gefahren. In Aakirkeby gab es noch ein obligatorisches dänisches Softeis und etwas Einkaufen. Abends konnten wir das erste Mal vernünftig draußen sitzen, das Wetter wurde immer besser und besonders der Wind ließ immer mehr nach. Hier konnten wir auch den zum Wohnmobil gehörenden Gasgrill nutzen, so ein Gasaußenanschluss am Fahrzeug hat schon was. Highlight des Tages: Ganz klar der Aussichtsturm Rytterknægten und unser Timing, eine Schulklasse war gerade fertig und fuhr ab, wir rauf auf den Turm bis 20 Minuten später die nächste Schulklasse im Bus kam.
Fahrradtour auf Komoot.de: Zentralbornholm Rundtour
Tag 6: Am späten Vormittag haben wir uns aufgemacht zu einem Stellplatz auf einem Bauernhof. Puh, das war dort nix für uns, wir sind dann kurzentschlossen zum Stellplatz nach Snogbæk Havn gefahren, haben artig unsere 150 Kronen entrichtet und konnten Versorgen, das mit dem Entsorgen wäre nur mit Mühe und mit extra Schläuche gegangen, also warten wir bis das Wohnmobil voll ist. Die Radtour im östlichen und südlichen Teil der Insel Bornholm war völlig anders. An vielen Strandabschnitten sah es aus wie in der Südsee, weiße menschenleere Strände, ein absoluter Traum. Auch hier führte uns Komoot wieder an tollen Sehenswürdigkeiten vorbei. Sehr beeindruckend war auch die Kanonenstellung Nr.4, die die Nazies dort errichtet hatten, die aber nie fertig wurde. Abends wurde schon kräftig gefeiert im näheren Umkreis des Hafens, auch waren dort deutlich mehr Menschen unterwegs, als wir sonst wo getroffen haben. Das Wetter für das kommende Wochenende sollte ein Traum werden… Highlight des Tages: Das selbstgemachte Eis, welches eine nette Dame in ihrem kleinen Laden am Snogbæk Havn verkauft.
Fahrradtour auf Komoot.de: Snogbæk Havn – Süd und Ostinsel Rundtour
Tag 7: Heute am Samstag war es wunderschön, ein traumhafter sonniger Morgen und fast windstill. Allerdings war der Stellplatz, auf dem wir waren, zwar nicht von Wohnmobilen genutzt, aber es kamen schon ziemlich viele Tagesgäste. Wir haben uns entschieden mit den Fahrrädern über Nexø nach Svaneke zu fahren und uns ein paar Campingplätze und Parkplätze anzuschauen. Ab Balka Strand war uns klar, das viele Städter bei dem tollen Wetter an den Strand wollten und auch das viele Dänen (nicht Bornholmer) über das Wochenende auf die Insel zum feiern kommen. Wir sind dann kurz vor Svaneke auf dem Campingplatz Hullehavn gewesen und haben direkt dort erste Reihe für zwei Nächte gebucht. Auf dem Rückweg, um das Wohnmobil zu holen, sind wir dann noch in Nexø gestoppt und haben Fleisch für den Grill geholt, das Grillen auf dem gepflegten Campingplatz Hullehavn mit dieser Aussicht und Ruhe war richtig entspannt. Ansonsten haben wir diesen Nachmittag in der Sonne genoßen und sind auf dem Campingplatz geblieben. Highlight des Tages: Die entspannten serviceorientierten Besitzer des Campingplatzes Hullehavn.
Fahrradtour auf Komoot.de: Bornholms Ostküste
Tag 8: Morgen Nachmittag steht die Rückfahrt über Schweden nach Dänemark an, also diesen Morgen schnell noch zum notwendigen Coronatest. Das Testcenter war direkt neben dem Campingplatz und hätte nicht einfacher oder entspannter sein können. Danach haben wir noch auf eine kleine Fahrradtour gemacht. Nach 26 km hatten wir auch nicht mehr soviel Lust auf Abenteuer und haben das Wetter genutzt und den Nachmittag schön gechillt in der Sonne gelegen. Wir hatten Urlaube auf Gran Canaria, wo wir definitiv schlechteres Wetter hatten. Abends sind wir noch zu Fuss nach Svaneke gebummelt, ein Eis geht ja immer… Highlight des Tages: Das Wetter, Sonne pur, windstill und um die 25 Grad mit freiem Blick auf die Ostsee Richtung Osten. Man konnte kaum erkennen, wo die Ostsee in den Himmel übergeht.
Fahrradtour auf Komoot.de: Svaneke – Paradiesbakken Rundtour
Tag 9: Die lieben Besitzer vom Campingplatz hatten es netterweise uns überlassen, wann wir abfahren, da wir ja erst am späten Nachmittag in Rönne auf die Fähre gehen sollten. Also sind wir am Vormittag noch einmal nach Svaneke gelaufen, um etwas die Zeit totzuschlagen und auch, um noch einmal etwas einzukaufen. Gegen 13 Uhr haben wir dann noch unser Wohnmobil einmal Ver- und Entsorgt und haben uns auf den Weg nach Rönne gemacht. Da wir eh viel zu früh in Rönne waren, haben wir noch die Zeit genutzt, um uns Rönne selbst anzugucken. War jetzt für uns nicht so ein Highlight. Rönne wirkte wie eine gewöhnliche Kleinstadt auf uns. Die Rückfahrt mit der Schnellfähre klappte wieder reibungslos und wir machten uns auf den Weg zum nächsten Ziel. Die Insel Møn sollte es sein. Abends sind wir gut auf Møn angekommen und haben ein tollen ruhigen Parkplatz in Klintholm Havn gefunden, wo wir unser Nachtlager aufgeschlagen haben. Highlight des Tages: Die Fahrt von Svaneke nach Møn hat sowas von reibungslos funktioniert, das es schon fast unheimlich war.
Tag 10: Heute stand eine kurze Radtour zu den Kreidefelsen an. Über die Kreidefelsen hatten wir vor wenigen Tagen erst in einer Naturdokumentation im TV gesehen und auch zwei meiner Kollegen hatten uns das empfohlen. Eine schier endlose Treppe brachte uns die 128 m nach unten auf den Strand, wobei der Strand sehr steinig ist. Dafür aber eine imposante Kulisse mit dem Kreidefelsen darstellt. Auf dem Weg nach unten trafen wir noch einen Ranger, der ein Wanderfalkenpaar beobachtete. Mit dem Herrn kamen wir noch ins Gespräch und haben wirklich viel über die Kreidefelsen und besonders über die Vögel und die Tierwelt erfahren. Auch riet uns der Ranger dazu, die 1,2 Km am Strand entlang zu gehen und dort die andere Treppe nach oben zu nehmen und dann gemütlich über den Panoramapfad zurück zum Besucherzentrum zu gehen, wo wir auch unsere Fahrräder abgestellt hatten. Dieser Tip war Gold wert.
Die Treppen runter ging ja noch, aber rauf haben wir beide gut gepustet, trotz Training im Fitnessstudio. Aber egal, die Verschnaufpausen haben wir genutzt, um uns diese tolle Umgebung länger und genauer anzuschauen, traumhaft. Traumhaft ist auch der Panoramaweg oben auf dem Felsen, man kam oft direkt bis an die Kante heran. Der Ausblick ist einfach nur schön. Wir sind dann auch recht flott zurück zum Wohnmobil und wollten noch nach Jylland zurück, um am Tag darauf am Vejlefjord Rad zu fahren. Ausgesucht hatten wir uns einen kleinen Parkplatz direkt am südlichen Ufer des Vejlefjords. Leider versperrten uns den Weg dorthin zwei Brücken. Auch wenn die zweite Brücke 3,0 m sein sollte, so ist von Euro-Mobil das Wohnmobil mit 3 m Höhe angegeben, aber das wollte ich nicht unter einer Brücke testen, ob die Angaben stimmen, schon gar nicht, wo wir auch noch eine vollautomatische Set-Anlage auf dem Dach montiert hatten. Also haben wir das Vorhaben liegen gelassen und sind weiter nach Nordjylland, wo wir nördlich vom Mariagerfjord zwischen Als und Øster Hurup den Hvirvelkærgård einen Stellplatz angesteuert haben, bei dem wir uns telefonisch aus Vejle angemeldet hatten. Für 120 Kronen pro Nacht inklusive Strom und Ent- und Versorgungsmöglichkeit bleiben wir zwei Nächte hier. Schön ruhig, sehr gepflegt und massig Platz. Highlight des Tages: Ganz klar die Ausblicke, die wir durch etwas Mühe der vielen Treppenstufen an den Kreideklippen bekommen haben.
Fahrradtour auf Komoot.de: Møn | Klintholm Havn – Kreidefelsen
Tag 11: Für heute haben wir eine fertige Komoot-Tour leicht angepasst und sind auf fast 53 km gekommen. Na dann mal los. In dieser Region, die sonst auch viele Touristen hat, fühlten wir uns oft wie auf einem anderen Stern. Nichts, aber auch gar nichts an Menschen war hier unterwegs. Zum Radfahren und Gegend genießen könnte das nicht besser sein. Unser Weg führte uns zunächst nach Als Odde, dem Eingang zum Mariager Fjord, dann weiter mit ein paar kleinen gemütlichen Umwegen nach Hadsund, wo wir endlich nach vielen Jahren wieder Pølsemix essen konnten, entweder man liebt es oder hasst es. Nach dem Mittag sind wir noch etwas durch Hadsund und sind dann wieder auf die tollen Radfahrwege hier im Umkreis gefahren und haben noch einen Riesenschlenker gemacht, um nach Øster Hurup zu kommen, wo wir ein wirklich leckeres Eis essen konnten und uns in Ruhe auf dem Aussichtsturm umschauen konnten, bevor es gemütlich zurück nach Hvirvelkærgård ging. Der Hvirvelkærgård ist ein ehemaliger Bauernhof, der jetzt nur noch Hofladen und Festlokal ist. 18 verschiede Besitzer arbeiten hier zusammen und stellen ihre Waren aus, die sie selber produzieren. Keine schlechte Idee, wie wir finden. Im Geschäft gibt es massig verschiedene Sachen von Schmuck, Kunst und Handwerk bis lokale Biersorten und andere Leckereien wie Gin, Marmeladen oder Erdbeerlikör. Ein Besuch können wir empfehlen. Highlight des Tages: Nach Jahren endlich wieder ein richtig gut gemachten und korrekten Pølsemix essen. Beim Bestellen wurde ich gefragt, ob wir eine große oder kleine Portion möchten, ich sag nur soviel: Als guter Esser hab ich die kleine Portion nicht mal geschafft….
Fahrradtour auf Komoot.de: Hadsund – Als – Øster Hurup Rundtour
Tag 12: Lille Vildmose – hier wollte ich schon lange einmal hin. Lille Vildmose ist ein 7800 Hektar großes Hochmoor, welches als FFH Schutzgebiet ausgewiesen ist. Es ist total riesig. Hier hin hatte mich meine alte Kollegin Henriette, die ich seit Jahren von der Motorsportfotografie aus Dänemark gut kenne, eingeladen, mit mir einen Tag dort zu verbringen und mich zu den Hotspots zu führen. Nun hat es endlich gepasst. Henriette kam zum Frühstück zu uns in das Wohnmobil, danach haben wir uns aufgemacht in das riesengroße Naturschutzgebiet. Ganze 11 Stunden waren wir unterwegs an diesem Tag. Ich muss sagen, Henriette kennt sich nicht nur im dänischen Motorsport sehr gut aus, sondern auch bei der Flora und Fauna in Lille Vildmose – von dem sie nur wenige Kilometer entfernt lebt und sehr oft hier zum fotografieren ist. Ihre Bilder sehe ich sehr oft auf Facebook. Das war auch der Auslöser, warum ich gerne hier her wollte, um die vielen tollen Tiere nah vor die Kamera zu bekommen.
Es war ein toller Tag für mich, fotografisch hat sich das mehr als gelohnt, besonders, nachdem wir kurz vor Feierabend noch eine Elchkuh vor die Kamera bekamen. Zwar mussten wir ne gute Stunde warten, weil sie im dichten Gestrüpp lag und sich entspannte. Aber sie stand zum Schluss auf, warf uns noch einen Blick über die Schulter zu und wartete durch das Gewässer nebenan Richtung Schilf, wo sie nach einem Meter nicht mehr zu sehen war. Auch toll war es mit Henriette über die alten Zeiten und die vielen Bekannten, die wir von vielen Motorsport Events kannten, zu reden. Nebenbei könnte Henriette auch prima als Tourguide in Lille Vildmose ihr Geld verdienen. Vielen Dank für diesen tollen Tag, alte Freundin. Die Bilder, die ich hiervon bekommen habe, sind zwar meist unter nicht optimalen Bedingungen entstanden, aber dennoch recht gut, siehe Fotoalbum. Highlight des Tages: Das Treffen mit Henriette und das ich den ganzen Tag mit ihr in dem tollen Naturschutzgebiet verbringen durfte. Zuletzt hatten wir uns 2018 gesehen, damals war unser beider fotografisches Highlight die Danisch Supertourisme in Hockenheim, wo wir Beide als Pressefotografen zugelassen wurden. Es war toll in alten Erinnerungen zu schwelgen und dabei Neue zu bekommen.
Tag 13: Heute stand nur an, das wir zum Campingplatz in der Nähe von Råbjerg Mile fahren, das liegt etwas unterhalb von Skagen. Auf Grund des tollen Tages gestern, haben wir kurzerhand beschlossen, mit dem Wohnmobil noch einen Abstecher nach Lille Vildmose zu machen. Zumal Melanie am Vortag nicht mit dabei war und die Lille Vildmose nur von meinen Erzählungen her kannte. Es kann ja eigentlich nicht so schwer sein, ein paar Tiere zu finden, dachten wir. Und es kam noch besser als erwartet. An diesem Vormittag haben sich uns richtig viele Tiere gezeigt, so das aus mal eben da schnell mal vorbei gucken, wurden auch fast 3 Stunden. Das Highlight war der Elchbulle, der nur 10 Meter vom Aussichtsturm übernachtet hat. Ein Fotograf, den ich am Vortag kennengelernt hatte, wies uns direkt darauf hin, also ab auf den Turm. Oben angekommen stellte ich fest, das mein 24-105mm Objektiv etwas zu kurz sei, also runter zum Wohnmobil und das 150-600mm geholt. Bilder habe ich wieder echt tolle bekommen, aber dann stand der Elchbulle auf und fing an, sein Frühstück von den Bäumen zu fressen. Dabei kam er bis an den Turm heran, auf dem wir standen, wir sind zwar die Treppe runter, um ihn besser beobachten zu können, sind aber schön im Schutz der stählernen Treppe geblieben, hätte ich bloß das 24-105 behalten, aber wer rechnet denn mit so etwas? Nach weiteren 15 Minuten stand er keine 5 Meter neben dem Weg über den wir zurück zum Parkplatz mussten. Vorsichtig haben wir uns am Elch versucht vorbei zu mogeln, aber er hat uns doch gesehen. Man gut, das der wohl gute Laune hatte und tiefenentspannt war. Schon echt groß so ein Vieh! Wir hatten jedenfalls mächtig Respekt, denn das hier ist kein Streichelzoo sondern Wildlife.
Wir sind dann einfach die Landstraße 541 Richtung Norden gefahren, denn hier direkt an der Ostseeküste entlang bin ich noch nie gefahren, auch wenn ich als LKW Fahrer oft in dieser Region war. In Hals haben wir mit der Fähre den Limfjord überquert und sind bis Sæby über die Landstraße gefahren. In Frederikshavn haben wir kurzentschlossen noch einen Stop im Industriehafen gemacht. Von hier bin ich früher hunderte Male nach Norwegen und Schweden mit den vielen Fähren abgefahren. Heute liegen hier irgendwelche Bohr- oder Arbeitsplattformen deren Hubbeine sich gefühlt hunderte Meter in die Höhe gehen. Und Zeit für ein Hotdog sollte man sich auch mal nehmen, besonders dort, wo kein Touristengebiet ist. Am späten Nachmittag haben wir dann den Campingplatz am Skagen Südstrand bezogen und sind schnell nochmal zur Nordsee rübergeradelt. Passiert ja nicht so oft, das man von Ostsee zur Nordsee und zurück zur Ostsee gemütlich mit dem Rad an einem Tag fahren kann. Ein Besuch bei der riesigen Wanderdüne Råbjjerg Mile durfte natürlich auch nicht fehlen. Das Wetter war heute leider nicht ganz so freundlich wie die letzten Tage. Direkt am Nordseestrand bekamen wir einen kleinen Regenschauer ab und es wurde immer windiger und dadurch kühler und unangenehm. Highlight des Tages: Der Elchbulle.
Fahrradtour auf Komoot.de: Hulsig – Nordsee bis Ostsee und Råbjerg Mile Düne
Tag 14: Das Wetter war zwar immer noch ziemlich stürmisch, aber dafür kein Regen in Sicht und auch die Wetterapp sprach von Sonne. Wir wollten mit dem Rad nach Skagen. Auf Grund des starken und teils fies böigen Windes haben wir uns entschieden die Fahrradtour etwas kürzer ausfallen zu lassen. Das Ziel war Grenen, dort, wo Nordsee und Ostsee zusammen treffen. In Skagen selbst war ich schon einige Male, aber nie am Grenen. Auf dem Weg nach Skagen machten wir noch ein paar kleine Schlenker, um z.B. die alte kleine zugesandete Kirche zu besichtigen, wir waren erstaunt, das man bis in den zweiten Stock hoch kann, über wirklich kleine Treppen. Weiter ging es über den Industriehafen zum Grenen, wo wir natürlich bis zum Strand sind. Allerdings war hier der Wind so heftig, das es sich anfühlte wie Sandpeeling, schon etwas unangenehm. Auf dem Rückweg haben wir noch das Bunkermuseum und Skagen Stadt besucht. Das was besonders gemein war, auf dem tollen Küstenradweg hatten wir oftmals richtig Gegenwind, in den Waldgebieten war es angenehm und sogar warm in der Sonne, aber da, wo der Wind hinkam…. Dementsprechend haben wir auch weniger Pausen gemacht und weniger Zeit in den Dünen verbracht, als was wir wollten. Trotzdem wieder ein super tollen Tag gehabt und Abends wie eigentlich jeden Tag glücklich und erschöpft eingeschlafen. Highlight des Tages: Grenen bei Skagen, als Schleswig-Holsteiner lebt man ja zwischen den Meeren, aber hier, wo sie zusammenfließen, ist es schon schön.
Fahrradtour auf Komoot.de: Hulsig – Skagen Rundtour
Tag 15: Nach dem Frühstück haben wir das Wohnmobil noch ein letztes mal Ver – und Entsorgt und machten uns auf den Weg zur Halbinsel Helgenæs. Als Ziel hatten wir den Aussichtspunkt und großen Parkplatz am Leuchtturm Sletterhage Fyr. Hier ist es übrigens auch gestattet für 5 Wohnmobile auf ausgewiesenen Parkplätzen für 24 Stunden zu bleiben. Tagsüber ist hier ein ziemliches Kommen und Gehen von Tagestouristen, aber Abends und Nachts war es hier traumhaft ruhig und schön. Wir sind kurz vor Mittag angekommen, da wir uns am Nachmittag mit Freunden treffen wollten, die mit ihrem Wohnmobil auf dem Weg von Fan nach Hause ins Norddänische waren. Darum haben wir uns für eine kleine Fahrradtour entschieden auf der Halbinsel, der Wind war zwar immer noch sehr kräftig, aber nicht mehr so wie am Vortag in Skagen und wir hatten eine kleine, aber schöne 17 Km Tour. Nachmittags kamen dann unsere Freunde, die wir schon seit 5 Jahren nicht mehr gesehen hatten und blieben bis zum frühen Abend, so war das auch wieder ein richtig toller Tag. Balsam für die Seele. Highlight des Tages: Nach fast 5 Jahren endlich wieder unsere Freunde sehen.
Fahrradtour auf Komoot.de: Sletterhage Rundtour
Tag 16: Unser letzter richtiger Reisetag steht an. Wir sind recht früh nach Århus aufgebrochen, wo wir am Stadion recht gut unser zugegeben großes Wohnmobil gut parken konnten und haben eine kleine 16 km Fahrradtour durch die Stadt geplant. Mittlerweile geht das Tourenplanen mit Komoot echt leicht und flott. Planen am iPad im Browser, dann nur noch im Smartphone die gespeicherte Tour laden und los geht es mit der Navigation. Das ist eine echte Erleichterung, man spart das Kartendrucken und Nachdenken über das wo man gerade ist und lang soll. Als Ziel hatte ich den Marselisborg Mindepark, in dem ich zwei mal zu den Århus Classic Race als Pressefotograf war und der alte Hafen, sowie etwas von der Innenstadt rund um den Dom in Århus wollten wir sehen. Der alte Hafen in Århus ist nicht wieder zu erkennen. Früher stapelten sich hier die Container über ein riesen Areal, heute stehen hier stylische Hochhäuser. Wenigstens ist die Altstadt rund um den Dom immer noch so toll und gemütlich wie früher. Auf dem Rückweg sind wir noch ein weiteres Mal in den tollen Mindepark gefahren, um ein Bild vom immer noch aktiven königlichen Sommerhaus zu bekommen. Ein toller Park und auch das Memorial für den ersten Weltkrieg ist sehr schön gemacht. Am frühen Nachmittag sind wir dann nach Varde aufgebrochen, wo wir von Freunden zum Abendessen erwartet wurden. Auch diese beiden tollen Menschen konnten und durften wir pandemiebedingt lange Zeit nicht mehr sehen, um so schöner war der Abend und ein toller Reiseabschluss. Highlight des Tages: Die Einladung zum Grillen von Freunden, die wir nun auch schon 2 Jahre nicht gesehen haben, das war so ein toller Abend.
Fahrradtour auf Komoot.de: Fahrradtour in Århus
Tag 17: Tja, mit Abstand der schlechteste Tag der Reise, heute müssen wir Heim und das Wohnmobil wieder abgeben. Anders als letztes Jahr hatten wir erst die Abgabezeit um 14 Uhr statt um 10 Uhr und wir hatten die Endreinigung mitgebucht, so das wir nur noch das Fahrzeug besenrein abgeben mussten, somit konnten wir diesen Tag fast noch voll nutzen. Morgens zum Kaffee noch bei den Arbeitskollegen in Ribe vorbei und das Wohnmobil vorzeigen, dann konnten wir in Ribe noch kostenlos Entsorgen. In Dänemark gibt es an vielen Stellen die Möglichkeit für Wohnmobilisten des kostenlosen Ver- und Entsorgen, ein Riesenvorteil gegenüber Deutschland und toller Service. Mittags waren wir Zuhause zum Ausladen und einmal feucht durchwischen, dann am Nachmittag pünktlich in Heide bei Wohnmobile-Nordsee, um das Fahrzeug abzugeben. Somit endet unsere Wohnmobil Rundreise 2021. Was bleibt sind ganz viele tolle Erinnerungen, viele tolle Bilder, das Wissen, das man auch in der Pandemie Urlaub ohne Gedränge erleben kann und das wir nächstes Jahr wieder mit einem Wohnmobil in den Urlaub fahren. Highlight des Tages: Keiner, der Urlaub und die Reise ist zu Ende.
Der Blick vom Aussichtturm Rytterknægten auf Bornholm. Die Höhe des steinernen Turms beträgt 13 Meter. Im Jahr 1899 waren jedoch die Bäume des umgebenden Waldes so hoch geworden, dass keine Aussicht mehr möglich war. So errichtete man eine neun Meter hohe Metallkonstruktion auf der Spitze. Die Aussichtsplattform erreicht 184 Meter über dem Meeresspiegel.
Für dieses 360 Grad Panorama habe ich 14 Bilder in 1 Reihe verrechnet. 34886×7281 Pixel, 254 Megapixel.
Sony a7rIII mit SEL24-105G Objektiv bei 24mm hochkannt, frei Hand.